Kakteen - Anzucht |
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AllgemeinesDie Anzucht von Kakteen ist nicht sonderlich schwierig. Sie benötigen hierzu lediglich Kaktussamen sowie ein mit Substrat gefülltes Anzuchtgefäß und ein warmes, helles Plätzchen. Ansonsten brauchen Sie lediglich Geduld, da Kakteen nicht gerade zu den schnellwachsenden Pflanzen gehören.SamenEs gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie zu Kaktussamen kommen können. Die wahrscheinlich einfachste wird die sein, ihn sortenrein bei Kakteenzüchtern oder spezialisierten Betrieben zu erwerben. Unter Pflanzen-Links finden Sie einige im Internet vertretene Firmen und Privatleute. Eine weitere Möglichkeit sind Samenmischungen, wie sie oft im örtlichen Fachhandel anzutreffen sind. Nachteilig hierbei ist, daß man nie weiß, welche Arten darin enthalten sind.Die letzte Möglichkeit ist die Selbstgewinnung aus Kaktusfrüchten. Am einfachsten ist dies aus käuflichen Kaktusfrüchten, die zum Verzehr angeboten werden, zu bewerkstelligen, was Ihnen als Resultat Opuntien bescheren wird. Auch im Urlaub werden Sie u.U. die Möglichkeit haben, Kakteensamen zu ernten. Sortenreinheit dürfen Sie hier allerdings nicht erwarten, da an natürlichen Standorten durch Bestäuben mit Pollen anderer Kakteenarten Kreuzungen entstehen können. In beiden Fällen entnehmen Sie den mehr oder weniger feinen Samen am besten mit einem Messer und streichen ihn auf ein Stück Küchenkrepp zum Trocknen. Diese Art der Gewinnung macht schon eine gewisse Mühe und bedarf infolge des teilweise wirklich sehr kleinen Samens eines guten Auges. Damit manche Arten zuverlässig keimen, muß der Samen eine gewisse Zeit kalt gelagert werden. Es ist daher eine gute Idee, den so gewonnen Samen einige Tage im Kühlschrank zu lagern. AnzuchtZuerst einmal benötigen Sie ein geeignetes Substrat. Sehr gut geeignet ist Cocos-Substrat, das z.B. unter Bezeichnung CocoHum als gepreßtes Brikett verkauft wird. Unter Einwirkung von Wasser quillt dieses innerhalb weniger Minuten zu einem torfartigen Substrat auf, das erstens im Gegensatz zu Torf ziemlich keimfrei und zweitens ökologisch einwandfrei ist, da es aus den Fasern von Cocosnüssen, also eigentlich einem Abfallprodukt, gewonnen wird. Zudem speichert Cocos-Substrat Wasser sehr gut, ist aber trotzdem sehr durchlässig, was nicht nur für die Anzucht von Kakteen optimal ist.Der oft empfohlene reine Sand erfüllt diese Anforderungen zwar grundsätzlich auch, neigt aber dazu, an der Oberfläche auszutrocknen, was für ein frisch gekeimtes Kaktuspflänzchen mit seinen sehr kleinen Wurzeln tödlich ist. Zudem ist das Wasserspeichervermögen deutlich geringer als das von Cocos-Substrat, und die Wurzeln finden schlechter Halt. Als Pflanzgefäß verwendet man üblicherweise flache Schalen, weil junge Kakteen nicht sehr tief wurzeln. Ideal sind sogenannte Zimmergewächshäuser, die aus einem flachen Unterteil und einem Klarsichtdeckel bestehen. Dadurch wird die Verdunstung verringert und gleichzeitig eine für die Keimung hohe Luftfeuchtigkeit erreicht. Wenn Sie zudem als Luxusvariante ein Zimmergewächshaus mit eingebauter Heizung kaufen, kann eigentlich kaum noch etwas schiefgehen. Als Provisorium tut es übrigens auch ein Glas mit weiter Öffnung und Schraubverschluß. Nachteilig ist hierbei aber, daß man später zum Vereinzeln die Kakteen nicht sehr gut greifen kann. Füllen Sie das Pflanzgefäß mit einem geeigneten, bereits angefeuchteten Substrat und drücken Sie es fest. Auf die eingeebnete Oberfläche brauchen Sie nur noch den Samen gleichmäßig zu streuen - fertig! Andrücken empfehle ich nur bei relativ grobkörnigem Samen, da sehr feiner leicht an dem Werkzeug, das Sie hierfür einsetzen würden, hängenbliebe. Kakteen sind übrigens Lichtkeimer; der Samen darf also nicht mit Substrat bedeckt werden. Wässern ist nicht erforderlich, da bereits das Substrat feucht genug in das Pflanzgefäß eingefüllt wurde. Bereits das Einsprühen mit Wasser würde den mitunter sehr feinen Samen wegspülen. Resultat wären Zonen mit vielen Samen pro Fläche und anderen, in denen kein einziges Samenkorn vorhanden ist. Jetzt brauchen Sie nur noch den Deckel aufzusetzen und das Zimmergewächshaus an einen warmen und hellen Ort zu stellen bzw. die Heizung einzuschalten. Die Substrattemperatur sollte ca. 25 °C betragen. Die Keimung dauert dann meistens nur einige Tage. Der Platz auf einem Heizkörper ist hierbei mit Sicherheit verkehrt, weil die Temperatur dort viel zu hoch ist. Wenn Sie im Sommer säen, sollten Sie das Zimmergewächshaus am besten ins Freie stellen. Ein Platz in der vollen Sonne ist nicht geeignet, da auch hier unter Glas das Substrat zu hoch aufgeheizt wird. Ideal hingegen ist ein Platz im Halbschatten. Weitere KulturSie brauchen nichts zu tun außer zu warten und alle paar Tage einmal ganz kurz den Deckel komplett abzunehmen und sofort wieder aufzusetzen, um für frische Luft zu sorgen. Infolge des weitgehend abgeschlossenen Systems entweicht kaum Wasser und braucht damit auch nicht nachgefüllt werden (falls die Substartoberfläche doch abtrocknet, bitte sehr vorsichtig mit einem Wassersprüher zuführen). Auch Düngen brauchen Sie nicht. Sorgen Sie lediglich für optimale Umgebungsbedingungen wie ausreichende Temperatur und genügend Helligkeit, und Ihre Kakteen wachsen ganz von alleine. Erst wenn Ihre Sämlinge etwa 1 cm groß geworden sind, sollten Sie zuerst den Deckel ein wenig und dann innerhalb ca. einer Woche immer mehr aufstellen. Schließlich wird er ganz abgenommen. Dies ist auch der Zeitpunkt, ab dem Sie anfangen müssen, Wasser zuzuführen. Aber hierbei bitte keinesfallsSobald die Sämlinge groß genug sind, daß man sie bequem greifen kann, können sie vereinzelt d.h. in separate Pflanzgefäße verpflanzt werden (solange sie sich nicht gegenseitig sehr nahe kommen, muß das aber nicht unbedingt sein). Als Substrat ist auch hierfür Cocos-Substrat sehr gut geeignet. Allerdings sollten Sie dieses nun mit Gartenerde im Verhältnis 1:2 bis 2:1 vermischen. Auch ein Gemisch aus Sand und/oder Cocos-Substrat und Gartenerde mögen Kakteen gerne. Der Anteil der Gartenerde sollte aber nie größer als 2/3 sein, um eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit zu gewährleisten. | |||||||||||||||||||
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